1210 - 1230: Gründung

Das genaue Gründungsjahr der Kirche ist unbekannt. Sie wurde zwischen 1210 und 1230 als Eigenkirche erbaut und ist die älteste Pfarrkirche des oberen Feistritztales. Der Bau wurde ursprünglich in spätromanischem Stil ausgeführt. Von diesem "Ur-Bau" sind noch das Chorquadrat sowie Teile des westseitig gelegenen Turmes erhalten. Im Erdgeschoß des Turmes stand damals der Altar.

14. Jahrhundert: Zubauten

Im 14. Jahrhundert wurde ein gotischer Zubau errichtet, der nun als Presbyterium (Priesterraum) dient. Der Altarraum war nach Osten verlegt worden. Der Chorraum wurde mit einem 5/8-Polygon- und -Kreuzrippengewölbe auf Konsolen errichtet. Die an der Wand sichtbare Jahreszahl 1347 gibt möglicherweise an, wann dieser gotische Teil des Kirchengebäudes vollendet wurde.

1686: Umbau und Zubau

Im Jahre 1686 musste der romanische Teil des Kirchturms wegen Einsturzgefahr teilweise abgetragen werden. Die unteren Geschoße blieben erhalten. Darauf wurde der heute noch stehende Barockturm gebaut - ein achteckiges Glockengeschoß mit Zwiebelhaube. Zu dieser Zeit wollte man auch die Kirche selbst vergrößern, musste dieses Vorhaben aber aus Geldmangel aufgeben. So erfolgte nur eine gründliche Renovierung. Etwas später wurde ein Antonius-Altar errichtet. Links von diesem Altar befindet sich eine Steinplatte, auf der eingraviert wurde:

"DISSE VRALTE KHIRCHEN IST 1686 VÖLLIG RENOVIRT ITEM DIE CAPELN SAMBTN ALTAR S. ANTONY DE PADVA AVCH MERISEN VON GUETEN WOLTETERN 1688 ERBAVT DVRCH HERN SIMON IGNATY PERTL PFARRER"

Ein ähnlicher Text findet sich auch im Turmkopf.

1725/26: Vergrößerung

1725/26 erfolgte eine umfassende Vergrößerung, die fast einem Kirchenneubau gleichkam (Jahreszahl über dem Nordportal). Wieder wurde die Ausrichtung der Kirche geändert und ein vierjochiges Schiff mit Kreuzgewölbe quer zur bisherigen Anlage aufgeführt. Der frühere Altar- und der Turmraum erhielten nun die Funktion von Seitenkapellen.

18. Jahrhundert: Ausstattung

In der Folgezeit wurde die Kirchenausstattung im Geist des Spätbarocks wesentlich erweitert. Im Jahre 1727 entstand der Hochaltar nach einem Entwurf von Remigius Horner aus Pöllau. Das mit der Jahreszahl 1728 signierte Altarblatt schuf der aus Tirol stammende Maler Matthias von Görz, Figuren und Kanzel stammen von J. Schokotnigg. Die schwungvoll ausgeführte Kanzel zeigt die vier Evangelisten sowie die Gegenüberstellung von Altem und Neuem Bund. Am Kanzelaufgang befindet sich die Signatur des Fassmalers (= Vergolders) "... Jos. Reich pinx 1754".

Das hölzerne Kommuniongitter entstand gegen 1730. Die Rokoko-Seitenaltäre von hoher Qualität stammen aus der Zeit um 1770, der volkstümliche Kreuzweg ist aus dem Ende des. 18. Jahrhunderts.

Weitere Ausstattung

Die 1841 installierte Orgel wurde durch Carl Schehl hergestellt. Die alte Glocke ist mit 1536 datiert. An der Kirche befinden sich noch Grabsteine von 1696 und 1733. Außen an der gotischen Kapelle zwischen zwei Strebepfeilern befindet sich ein Kruzifix mit gemalten Adstantes aus der Zeit gegen 1800.

1991: Kirchenbrand

Im Frühjahr 1991 brannte der Hochaltar, vermutlich in Folge einer umgestürzten Kerze, fast völlig ab und zog das Kircheninnere gewaltig in Mitleidenschaft. Die in der Kirche aufgetretenen Temperaturen waren so hoch, dass teilweise das Zinn der Orgelpfeifen schmolz. Unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung von Koglhof und der umliegenden Gemeinden wurde unter Pfarrer Peter Flicker die gesamte Kirchen innen und außen renoviert. Der Hochaltar konnte leider aus Kostengründen nicht mehr in den Originalzustand versetzt werden. Das Altarblatt wurde soweit möglich an Hand alter Fotos dem Original nachgemalt.