Die nachweisbare Geschichte von Koglhof begann in der Römerzeit. Drei römische Grabsteine und ein römischer Mühlstein zeugen von einer relativ dichten Besiedlung in Koglhof. Der älteste Nachweis ist ein römischer Grabstein aus dem 1. Jahrhundert n.Chr und trägt die Inschrift: „Satuco Sohn des Tutio, 9 Jahre alt und Bac … 30 Jahre alt.“

Zwischen der Römerzeit und dem Hochmittelalter gibt es keine Aufzeichnungen. In der Zeit der Völkerwanderung wurde das Land verwüstet, Siedlungen geplündert und das Land verwildete wieder. Nach dieser für Europa wilden Zeit begann die neuerliche Besiedlung unserer Heimat im 12. Jahrhundert. Der Bau der Kirche in Sankt Georgen markierte den Beginn der Rodung und Besiedlung des Koglhofer Gemeindegebietes und des oberen Feistritztales. Die Kirche von Sankt Georgen am Gasenbach war bis 1788 die Pfarrkirche von Koglhof. In Sankt Georgen war der Pfarrhof abgebrannt und die Pfarre entschied sich dazu, einen neuen Pfarrhof bei der damaligen Wallfahrtskirche Maria am Kogl zu bauen.

Die weltliche Verwaltung ging in Koglhof von Schloss Frondsberg aus. Frondsberg war das Verwaltungszentrum und auch Gerichtstätte. Errichtet wurde es vermutlich kurz nach der Kirche in St. Georgen im 12. Jahrhundert. Zur Gutsherrnschaft Frondsberg gehörte damals das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Rabendorf. Um Frondsberg entstanden Hofgruppen (Weiler) in Koglhof, Aschau, Rabendorf, Rossegg, Sallegg und Wieden.

1443 kann als Gründungsjahr des Dorfes Koglhof angesehen werden. Erstmals wird hier der Maierhof von Schloss Frondsberg urkundlich erwähnt: „Kogelhof und ein Schenkhaus.“ Die Kirche ist etwas älter (1374 erstmals erwähnt). Ihre erste Bezeichnung: „Kirche zur Heiligen Maria bei Frondsberg.“ Bei Schloss Frondsberg war bis in die 1960-er Jahre ein Landwirtschaft und eine Gaststätte (Taverne). Koglhof war im 17. und 18. Jahrhundert ein blühender Wallfahrtsort. Bis zu 1.500 Messbesucher wurden in der Kirche „Maria am Koglhof“ bei drei Messen gezählt.

Der erste Unterricht von Kindern fand in Koglhof im Pfarrhof in Sankt Georgen statt. Seit 1788 wurde im Pfarrhof in Koglhof unter kirchlicher Aufsicht unterrichtet. Ab 1868 wurde die Schule unter staatliche Aufsicht gestellt und in Koglhof ein neues Schulhaus gebaut (1877). 1912 wurde die Schule erweitert und 1968 wurde die jetzige Volksschule eingeweiht.

Das Jahr 1848 bringt massive Veränderungen. Der Volksaufstand zieht die Änderung der politischen Verwaltung nach sich. Die Gemeinden werden als regionale Verwaltungseinheiten gegründet. Die Gemeinde Koglhof, die damals noch Aschau bei Birkfeld geheißen hat, wurde aus den Katastralgemeinden Aschau, Rabendorf, Rossegg und Sallegg gebildet. Die ersten Gemeindevorsteher waren Anton Häusler, Franz Haider und Johann Friess.

Bis 1900 war Koglhof eine rein landwirtschaftliche Gemeinde. Neben den Bauern gab es einige Handwerker, die für die Bauern arbeiteten (wie etwa Sägewerke, Schneider, Schuster, Sattler, Zimmerleute…). Ab 1900 entwickelte sich die Industrie vor allem mit der Spezialpappenfabrik in Rosegg (1901 gegründet), die Schwachholz aus dem Feistritztal verarbeitete. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde auf die Verarbeitung von Papier umgestellt. In den 1970-er Jahren entstehen Tourismusbetriebe – in erster Linie Urlaub am Bauernhof – und neue Firmen entstehen wie die Autowerkstätte Schreiner und Handelsbetriebe.

Den Aufschwung besiegelte auch der Bau der Feistritztalbahn, die lange peplant wurde und oft verschoben wurde. 1909 war Baubeginn und 1911 wurde die Bahn eröffnet. Sie versorgte unter anderem den Personenverkehr aber auch Frachtverkehr wie Kohle aus Ratten oder Papier und Pappe für Rosegg. 1973 wurde der Personenverkehr eingestellt, 1993 wurde die Strecke Anger – Birkfeld an einen privaten Betreiber übergeben.

In Koglhof war auch der Zweite Weltkrieg zu spüren. 1944 hatten schossen sich ein deutsches und ein amerikanischen Flugzeug gegenseitig über Koglhof ab. Beide Piloten überlebten und konnten 1984 ein Wiedersehen in Frieden feiern (US-Armee: Bird, Manning und Wehrmacht: Beckmann).

Die Bürgermeister von Koglhof:

Die ersten Gemeindevorsteher: Anton Häusler, Franz Haider, Johann Friess

1919                Lorenz Rieger

1925                Ignaz Lehofer

1929                Josef Schwarz

1930-1936      Peter Holzer

1937                Johann Ponhold

1938                Blasius Breitenberger

1938-1945      Hans Augsten

1945-1948      Michael Haider

1948-1951      Johann Gaulhofer

1951-1979      Franz Sallegger

1979-1990      Johann Haberl

1990-2004      Johann Kandlbauer

2004-2014      Rudolf Grabner