Haslau

Haslau wird als „Hasslaw“ im Jahr 1363 erstmals urkundlich erwähnt. Kunz von Hofstätten und andere landesfürstliche Dienstleute versetzten  verschiedene Güter an Ulrich von Stubenberg, den Paulein zu Anger oder an Ulrich den Czink aus Birkfeld. Andere Besitzungen wurden z.B. an die Brüder Leutold und Dietrich von Teuffenpach oder auch an die Herbersteiner verkauft.

Für die Herren von Stubenberg stellten diese Güter ein Zwischenglied von ihren oststeirischen zu den Mürztaler Besitzungen dar.

Die Besiedelung setzte wegen der Unzugänglichkeit relativ spät ein. Das zur Gänze mit Wald und Buschwerk bewachsene Gebiet von Haslau, die mit Haseln bewachsene Au, blieb frei von slawischer und römischer Besiedelung. Im 12. JH dürfte das Gebiet von Haslau gerodet worden sein, worauf zahlreiche Reitnamen schließen lassen. Es wurde Eggartenwirtschaft (ein Jahr Roggenanbau, zwei Jahre Haferanbau) betrieben. Korn und Hafer wurden bei den vielen Hausmühlen gemahlen. Daneben waren der Anbau von Flachs und die Erzeugung von Leinwand ein bedeutender Wirtschaftszweig. Für die tägliche Nahrung wurden Kraut und Rüben angebaut und Schweine und Rinder gehalten, wobei die Rinderhaltung vorrangig war. Weiters wurde Schafzucht betrieben und aus der gesponnenen Wolle Loden erzeugt.

Im Jahr 1848 wurde die Grunduntertänigkeit aufgehoben und die Bauern konnten die Höfe und Gründe für ein Drittel des Schätzwertes ablösen. Es fehlte dadurch die niedere Verwaltungseinheit auf dem Land. Um diesem Mangel abzuhelfen wurden politische Gemeinden geschaffen. Innerhalb der Pfarre Birkfeld bildete das Gemeindegebiet von Haslau solch einen Abschnitt. In so einem Streusiedelgebiet war es unerlässlich eine Namensgebung durchzuführen. Zur Zeit Kaiser Josefs II. erfolgte die Vermessung von Haslau insofern, dass das ganze Gemeindegebiet in drei Riede, und zwar in Schober, Holz und Widenegg, eingeteilt wurde.

Unter Kaiserin Maria Theresia wurden Werbbezirke geschaffen und der Nummerierungsabschnitt Haslau wurde dem Werbbezirk Birkenstein mit Sitz in Birkfeld unterstellt. 1850 wurde diese durch die Bezirkshauptmannschaften bzw. Bezirksämter abgelöst; Weiz wurde diesbezüglich für Haslau zuständig.

Für das Wappen von Haslau wurden die Farben des steirischen Landesfürsten, Silber und Grün, mit den Farben der im Gemeindegebiet begüterten Herren von Teuffenbach, Rot-Silber-Schwarz, verbunden. Die beiden Wappenfiguren, der Haselnusszweig und der Haselhahn weisen doppelt auf den Namen hin.